Das war 2021 los: 

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Samstag, 15. Mai 2021
Huch, echt jetzt, am 21. April den letzten Bericht geschrieben? Das ist ja ziemlich schlampig -
ich hab aber sowas von keine Hemmungen, diese noch nie dagewesene "SchreibUnlust" dem alles verändernden Corona-Virus anzuhängen. Die vergangenen 21 Tage beglückten uns mit vielen spannenden, unerwarteten und faszinierenden Nächten rund um unsere Teiche im Wald und bei der EHB. 
  • Story 1: nicht nur Amphibien werden gerettet - kleiner Fuchs auf Abwegen 
ein Abend vergeht ohne nennenswerte Ereignisse - müde und sich auf's warme Bett freuend macht man sich auf den Heimweg... dann geschieht das   VIDEO   . Den Jüngling hat Rene mit Handschuhen zurück auf die Mauer gelegt, wo sich etwas weiter oben auch der Bau der Familie befand. Alle vier Jungtiere sind wohlauf. 
  • Story 2: die unglaubliche Rache der Kaulquappen 
Zwischen schockiert und fasziniert hielten wir inne, als wir Zeugen dieses Schauspiels wurden.
Wichtig zu wissen, der Molch war bereits vorher tot, er lag am Ufer, wir schoben ihn lediglich in das Wasser. Den Vergleich mit dem Verhalten von Piranhas schien uns nicht ganz so abwegig. Mein Schwiegervater beschreibt die Strategie der Frösche/Kröten treffend: Was kleiner ist wird gefressen, was gleich gross ist wird gebum... und alles was grösser ist bedeutet Gefahr. Saubere, klare Sache ;-). 
Unser Team bestand in den letzten Wochen hauptsächlich aus Jacqueline, Anita, Victoria, Michelle, Rene und mir, sozusagen der "InnerCircle". Ein riesengrosses Merci an diese expialigorische, selbstlose, hilfsbereite und unglaublich treue Truppe - jeder Abend mit euch ist lustig, spannend und extrem bereichernd. Schön das es euch gibt!
Diese Saison hat irgendwie nie richtig begonnen - und so geht sie auch langsam zu Ende. Schwierige Umstände und Rahmenbedingungen begleiteten uns auch dieses Jahr, die magere Bilanz eine logische Folge davon.
Trotzdem schön, konnten wir etwas dazu beitragen, dass 565 Amphibien (524 Erdkrötchen, 25 Frösche und 16 Molche) die gefährliche Wanderung zum Laichgewässer und zurück in den Wald überlebten.
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Mittwoch, 21. April 2021
eigentlich hoffte ich, heute Nacht über die letzten amphibischen Aktivitäten der Saison 2021 berichten zu können. Diverse APP's zeigten eine 80%ige Regen-Wahrscheinlichkeit gegen 20:00 Uhr - daher standen Victoria, Jacqueline, Anita, Michelle, Rene und ich auch pünktlich am Start. Im EHB-Teich noch immer zahlreiche Erdkrötchen, Frösche und Molche. Keine erkennbare Lust auf Waldrückwanderung - ganz im Gegenteil. Scheint den Herrschaften immer noch gut zu gefallen im Wasser - wer kann's ihnen verdenken - bei der Trockenheit.
Kein einziger Regentropfen fiel in dieser Nacht vom Himmel - verbrachten trotzdem einen sehr lustigen Abend - haben aber deutlich mehr gelacht als gerettet. Nun denn, das Warten, gewöhnt daran wir uns haben, geht in die nächste Runde. Den Niederschlagsradar im Auge warten wir geduldig auf unseren letzten Einsatz.
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Samstag, 17. April 2021
Tja, schwierig im Moment, thematisch passendes zu schreiben. Geschieht irgendwie wenig, um nicht zu sagen nix. Wir waren kürzlich am neuen Teich im Wald - die Bilder dazu sind online unter "Impressionen".
Zusammenfassend können wir sagen: Dieses Jahr war erneut nicht sonderlich
etwas sinnvolles zu schreiben. , Jacnsere Saison ist also nicht nicht ganz fertig ;-). Ein "Riesenmerci" an die zahlreichen Helfer/-innen, die trotz Regen und Wind bereit waren, uns äusserst erfolgreich zu helfen!
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Dienstag, 6. bis Sonntag, 11. April 2021
Erst am Sonntag stimmten die Bedingungen wieder. Barbara, Doris, Vanessa, Julia, Anouk, Kaja, Ursula, Frank, Jacqueline, Steffi, Denny, Rene und Pat standen im strömenden Regen bereit. Um ca. 2030 Uhr zeigten die ersten Tiere, dass sie zurück in den Wald wollten. Auf dem Parkplatz, entlang der Mauer und direkt beim EHB-Teich pflückten wir 36 Tiere und setzten sie sicher im Wald aus. Im Teich tummeln sich noch zahlreiche Krötchen und Frösche, unsere Saison ist also nicht nicht ganz fertig ;-). Ein "Riesenmerci" an die zahlreichen Helfer/-innen, die trotz Regen und Wind bereit waren, uns äusserst erfolgreich zu helfen!
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Freitag, 2. April bis Montag, 5. April 2021
Der spontane Einsatz von Nora, Anna, Lars und Seraina letztem Freitag hat sich auch gelohnt. Die Kinder entdeckten 4 Erdkrötchen, welche sich ebenfalls bereits auf der Rückreise befanden. Danke vielmals für eure Unterstützung! Nicht ganz unerwartet fiel heute Montag, mit einsetzendem Regen, der Startschuss der amphibischen Rückwanderung. Mit Hilfe von Doris, Michelle, Jacqueline, Anita und Rene überführten wir am Abend 67 Erdkröten zurück in den Wald. Die meisten Rückreisenden erwischten wir glücklicherweise direkt beim Verlassen des EHB-Tümpels, einige aber auch entlang der Mauer, der Strasse und dem grossen Parkplatz. Gegen 22 Uhr fiel die Temperatur deutlich - zu kalt für unsere Amphibien - aus war's mit der Wanderlust.
Mit Tieren aus dem Wald Richtung EHB-Teich rechnen wir nicht mehr. Der Schutzzaun entlang der Kirchlindachstrasse könnte somit bereits wieder abgebaut werden. Er hat seinen Zweck mehr als erfüllt - herzlichen Dank an die Kollegen der Gemeinde Zollikofen für die professionelle Montage.
Mit der Rückkehr des Winters sind die verbleibenden Tiere gezwungen, noch weitere Tage im Teich zu verbringen. Bis Freitag ist keine "Besserung" in Sicht.
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Donnerstag, 1. April 2021
Um's in Yoda's Worten zusammenzufassen: Viele gerettet wir hätten wenn gekommen sie wären.
Zahlreich am Start wir waren, Rene, Doris und Barbara, verstärkt mit Vanessa, Julia, Anouk und Kaja.
Doch ausser der Befreiung einer im Eimer gefangenen Echse der Rückführung von zwei Kröten-Girls verlief der Abend extrem ruhig. Schade, immer wieder das selbe Spiel - viele Tiere wenig Retter/-innen - viele Retter/-innen wenig Tiere. Doch der nächste Regen wird kommen, und mit ihm die Amphibienwanderung. 
Ich wünsche euch auf jeden Fall frohe Ostern, geniesst die Feiertage und bis bald.
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Samstag bis Mittwoch, 31. März 2021
Der Samstag war zu kalt - am Sonntag jedoch bereits wieder 17 Tiere, am Montag weitere 19. Danke Rene und Jacqueline. Am Dienstag verstärkten uns Doris und Barbara, sie pflückten bereits nach ein paar Minuten einen sehr jungen Erdkrötenboy von der Strasse, der die Überquerung niemals überlebt hätte. Super! Am Ende des Tages weitere 25 Amphibien sicher in den Teichen ausgesetzt. 
Der Mittwoch hatte es in sich. Neben Jacqueline und Rene unterstützen Migu (Michelle) und Anita. Der Abend verlief relativ ruhig, bis Rene einen Frosch entdeckte - was an und für sich nicht so ungewöhnlich ist. Ihn aber auf dem Grund eines senkrecht im Boden steckenden Rohres zu sehen jedoch schon. Da standen wir nun, wie fünf Fragezeichen, vor einem über 1m tiefen Loch mit ca. 20cm Durchmesser - und darin sitzend ein verzweifelter Frosch. Sein Leben darf nicht so enden. 
Plan A: Alle Eimer mit Wasser füllen - schütten dieses in das Rohr bis es voll ist - Frosch befreit
> Leider nein, Wasser versickerte umgehend, der Frosch zwar wieder feucht, aber eher gestresst als befreit
Plan B:
Eine Atemschutzmaske an zwei Eisenstäben einführen in der Hoffnung, der Frosch legt sich auf die Hängematte und lässt sich hochziehen
> scheiterte schon kläglich bei Einführungsversuchen
Plan C: 
Feinmaschiges längliches Netz, in der Mitte ein Stein zwecks Stabilisierung, an beiden Enden haltend langsam absenken, bis Netz am Boden liegt.
> mit einem Gutsch Wasser "Frosch-Hüpf-Mechanismus" auslösen - welcher das Tierchen perfekt auf dem Netz positionierte - hopp nach oben ziehen und tatsächlich, hat wie auch immer funktioniert, der Frosch war frei. Ohne dankendes Zuwinken, Lächeln oder mindestens einem freundschaftlichen Quack sprang er in die wiedererlangte Freiheit. 
So endete ein weiterer, erfolgreicher Abend an der Kirchlindachstrasse, der kein einziges Opfer forderte!
Freitag, 26. März 2021
Endlich passen die Bedingungen, zwar noch trocken, aber Regen angekündigt. Zusammen mit Jacqueline, Denny, Chantal und Rene gelang es uns, 106 Tiere sicher in die Laich-Gewässer zu überführen. Wie waren  unterbesetzt, für 5 Amphibien endete die Strassenüberquerung leider tödlich. Gegen 2300 Uhr beendeten wir unseren Nachteinsatz. Ich bereue etwas, dass ich um 0130 Uhr, als die starken Niederschläge einsetzten, meinen A... nicht mehr hochkriegte. Vermutlich wäre dies der grosse Moment gewesen - aber um diese Uhrzeit ist die Strasse kaum befahren. Nun warten wir gespannt warten wir auf die nächste Nacht. 
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Samstag, 13. März 2021
Nicht ganz wie erwartet nutzten die Amphibien die am Samstag verbleibenden Stunden der extrem nassen Warmfront nicht. Scheint wirklich so zu sein, dass sie einem eigenen Wetterfrosch folgen. Im Gegensatz zu Denny, deutlicher Tagessieger mit zwei Kröten-Weibchen und einen Jungen, gingen alle anderen Helferinnen leer aus. Bis die Kaltfront weiterzieht rechnen wir mit keiner Bewegung an der Fröschlifront. 
Bedanken möchte ich mich bei den zahlreichen Helferinnen und Helfern, die dem für uns widerlichen Wetter trotzten und bereit gewesen wären, Tiere sicher über die Strasse zu bringen.
Noch eine Frage an dieser Stelle: ich habe letztes Jahr, Anfangs Mai 2020, eine Excel-Datei mit der gesamten Statistik unserer Rettungsaktion verschickt. Da mein alter Laptop gecrasht und das BackUp nicht vollständig ist fehlt mir nun genau diese Detail-XLSX-Datei. Etwas peinlich für ein Männchen aus dem IT-Bereich - zugegeben - wäre aber dankbarer Empfänger dieser Datei ;-). 
Donnerstag, 11. März 2021
Erneut reges Wandern an der Kirchlindachstrasse aufgrund intensivem Niederschlag. Diesmal jedoch deutlich intensiver. Die heftigen Windböen empfanden offensichtlich nur wir als sehr unangenehm, denn entlang der gesamten Kirchlindachstrasse krochen Amphibien aus dem Wald Richtung EHB-Teich. Wir versuchten, die Tiere vor der Strasse abzufangen oder auf dieser zu retten. Mit nur viel Helfer/-innen leider ein Ding der Unmöglichkeit - entsprechend traurig fiel die Verkehrsopfer-Bilanz aus: mehr als 10 Tiere überlebten die Strassenüberquerung nicht. Nicht schön - wunderschön jedoch die Anzahl Überlebender: 162 Krötchen, Frösche und Molche erreichten die Laichgewässer am Aegelseeweg! Stimmt zuversichtlich, mit Potential nach oben.
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Samstag, 6. März 2021
Der Regen am 4. März löste erste Bewegungen aus. Claudia, Anita, Jacqueline und Rene gelang es, 14
Erdkröten und 4 Frösche sicher im EHB-Teich, der sich endlich wieder mit Wasser füllt, auszusetzen. Ein Tier überlebte die Strassenüberquerung leider nicht. Herzlichen Dank für euren spontanen Ersteinsatz!
Die Kaltfront führt bis mindestens nächsten Freitag zu einem weiteren Wander-Stillstand.
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Freitag, 26. Februar 2021
Am vergangenen Wochenende haben wir den Teich im Wald entlaubt und für die Amphibien vorbereitet. Die Äste im Teich haben wir bewusst angebracht - dienen als Befestigungsgrundlage der Laichballen (Frösche) und -schnüre (Erdkröten). Diese Woche haben Mitarbeiter der Gemeinde Zollikofen den Schutzzaun entlang der Kirchlindachstrasse (Höhe EHB) im Wald aufgestellt. Die Arbeiten wurden jedoch durch eine nicht in unseren Wald gehörende Pflanze (invasiver Neophyt Robinie) massiv erschwert. Einen grossen Teil haben Mitarbeiter der Gemeinde und ich zerstört. Unglaublich, wie sich diese Pflanze ausgebreitet hat. Extrem giftig ist sie übrigens auch - habe ich leider zu spät erkannt. Nun kann man jedoch bedenkenlos dem Schutzzaun entlang gehen - kommt gut.
Aktueller Stand: Im Wald-Teich befinden sich bereits über 50 Tiere, der Wasserzufluss des EHB-Teiches ist ebenfalls wieder aktiv, hoffentlich nicht zu spät für die doch eher dürr scheinenden Wasserpflanzen. Den ersten Kröten-Boy haben Rene und ich heute ausgesetzt - könnte sich durchaus um den Bar-Boy Jimmy gehandelt haben.