Tagesberichte 2019
-
Samstag, 5. Mai 2019 (Schlussbericht)
Am Freitagabend, eigentlich schon am Donnerstag, entschieden wir, die "Fröschli-Saison 2019" zu beenden. Nur noch 5 vereinzelte Amphibien entdeckt, im Teich sieht es ruhig aus. 
Mit 64 Tagen geht die bisher längste Einsatzzeit zu Ende. Sie war geprägt von vielen wetterbedingten Unterbrüchen und etlichen Sturmschäden. Aber die Geduld, Hilfsbereitschaft und Leidenschaft der Retterinnen- und Retter war trotzdem unglaublich - kein Sturm und kein Regen hielt sie davon ab, unsere kleinen grünen und grauen "Scheisserchen" sicher in die jeweiligen Gewässer und wieder zurück in den Wald zu bringen. Ganz speziell danke ich Anita, Jacqueline, Elisabeth, Michelle, Brigitte Natalia, HeidiHo, Jean-Pierre und meinem guten Freund Rene - ohne eure Treue würde diese Aktion niemals funktionieren - ein super Team, ein Team, auf das man sich verlassen kann! Das dieses Jahr "nur" neun Tiere auf der Strasse ihr Leben verloren - so wenige wie noch nie zuvor - ist hauptsächlich ihnen zu verdanken! Die Verluste in den ersten Jahren bewegten sich zwischen 30 und 50 Amphibien. Selbstverständlich sind die rückgängigen Verkehrsopfer auch dem durch die Gemeinde Zollikofen perfekt aufgestellten Schutzzaun zu verdanken, so erwischten wir sie bereits vor der kritischen Zone.
727 gerettete Tiere im 2019, wir können wirklich stolz sein - auf den ersten Blick, verglichen mit Vorjahren, rein statistisch also, sieht diese Zahl etwas bedenklich aus. Wie ein weiterer Rückgang.
Dem ist aber nicht wirklich so. Viele Amphibien setzten ihren Nachwuchs bereits direkt im neuen Wald-Teich aus - ohne unser Zutun. Genau das haben wir uns so sehr erhofft - und es scheint tatsächlich zu klappen. Neben Fröschen und Kröten entdeckten wir neue Gäste wie Libellenlaven, Wasserläufer und Molche - und von denen nicht wenige. Mist, das war's also bereits mit dem Schutzgewässer ohne Feinde für unsere Kaulquappen. Die Population wird nun auch hier natürlich reguliert. Der neue Tümpel im Wald ist noch nicht so hübsch, zugegeben, aber er erfüllt seine Funktion hervorragend - bietet Lebensraum für viele Tierarten und ist Wasserspender für zahlreiche Waldbewohner. Ist spannend, dort einen Moment zu verweilen und die Artenvielfalt zu beobachten. 
Am Freitag, wie schon am Freitag zuvor ereignete sich folgende kuriose Szene. Michelle begegnete dem Wesen als erste ;-):
Zu später Stunde irrte plötzlich ein auffälliger, lauter, junger Herr mit einem ausser Rand und Band geratenen Gleichgewichtssinn auf dem EHB-Parkplatz umher und fluchte über Scheissfrösche. Sein desolater Zustand lies mich über diese wertvolle Aussage hinweghören. "Warum tut ihr das, was bringen uns denn diese Frösche? Sind sowieso alle giftig!" Der Pulsmesser an meinem Arm signalisierte mir, dass ich nun zu wenig konstruktiver "Kommunikation" bereit war. Den Gesprächsverlauf möchte ich, rücksichtnehmend auf sensible Leser, nicht 1:1 wiedergeben. Ich konnte nicht verkneifen, ihn nach seiner genauen "Daseinsberechtigung" zu fragen und welche kostbaren Beiträge er denn zum Wohle der Menschheit erbringe. Er verabschiedete sich mit einer freundlichen Mittelfinger-Geste, was meinen Erwartungen entsprach. 
Für mich unverständlich, wie man trotz verheerendsten Entwicklungsprognosen immer noch so ignorant, gleichgültig und rücksichtslos gegenüber Natur und Tieren sein kann. 
So, eigentlich schon schade, so viele Worte über Menschen wie diesen zu verschwenden.
Nun denn, zurück Richtung Positiv. Die letzten Wochen erlebten und lernten wir viel, wenn's regnet in Strömen sollte man keinen Frosch fangen wollen. Nicht alles, was einem die Hand runterläuft beim Aufheben einer Kröte ist Wasser. Nicht alle Bauherren sind rücksichtslos. Meine Amphibienwanderungsprognosen haben zwischenzeitlich ein Niveau erreicht, welches einem Vergleich mit Flugkünsten von Maikäfern locker standhält. 
Klar war es anstrengend und zeitraubend, klar wär's daheim auf dem Sofa gemütlicher gewesen. Aber das gute Gefühl, mit tollen Menschen sinnvolle, aufregende, spannende und immer lustige Abende zu verbringen ist definitiv unbezahlbar. Ich würde mich extrem freuen, wenn wir auch nächstes Jahr versuchen, ob als Einmalretter/-in, grosse Retterfamilie, kleine Retterfamilie oder HardCore-Retter-/innen, möglichst viele Tiere vor dem Strassentod zu retten. Für mich war es eine grossartige Zeit. Und nun ist für einen Moment Schluss mit diesen lästigen eMails ;-).
Geniesst den temporär verabschiedeten Frühling - die Schneedecke ist rasch wieder weg!
Machets guet und bis bald
Pädu Kermit

 

Freitag, 26. April 2019
Aufgestellte Mann- resp. Frauschaft: Elisabeth, Jacqueline, Anita, Michelle und Pat
Das Heimspiel lief verlief optimal, die amphibische Offensive wurde durch top motivierte und äusserst aufmerksame Fröschliretter/-innen umgehend zerschlagen - keines der 21 Tiere überquerte die Strasse ausserhalb unserer Eimer. Ein sehr erfolgreicher Abend.
Während ich diese Zeilen schrieb, so gegen 23:45 Uhr, begann es in Strömen zu regnen. Mist, etwas spät, aber genau das mögen die grünen "Scheisserchen". Temperatur würde auch stimmen - mais non. Ein kurzer Chat - und schon leuchteten die Taschenlampen von Jacqueline und mir durch die dunkle Nacht von Zollikofen.
War eine gute Idee, denn weitere 26 Krötchen entschieden sich nach dem Niederschlag, die Heimreise umgehend anzutreten. Sie sind sicher im Wald angekommen.
-

Freitag, 19. - Mittwoch, 24. April 2019

Fröhliche Ostertage zogen an uns vorbei, dieses Jahr wurde die Suche leider nur von "Eierfunden" gekrönt - Herr und Frau Kröte, Frosch und Molch zogen es vor, die sonnigen Tage am EHB-Teich zu verbringen. Am Freitag kontrollierte Jacqueline das Zugsgebiet erfolglos - was uns anschliessend dazu bewegte, ein paar freie Abende zu geniessen. Am Dienstag Abend versprachen die Prognosen auf's Wochenende Niederschlag. Bei gutem Wetter mit dem Motorrad zur Arbeit fahren ist toll, nicht ganz so toll ist eine Heimfahrt bei sinflutartigem Regen und gefühlten 200 km/h starken Windböhen. Erstaunlich, wie viele Fluchwörter bei einer Fahrt von Bern nach Zollikofen runtergespult werden können. Positiv denken - denn immerhin bescherte uns (Michelle, Anita, Rene und ich) die Nässe 6 weitere Amphibien, die wir zurück in den Wald bringen durfen (4 Kröten, 1 Frosch und einen Molch, den ich bei der Heimfahrt am Aegelseeweg auf der Strasse entdeckte). Im Teich nach wie vor Betrieb - die nächsten Tage bleiben wir sicher noch etwas am Ball.
-
Mittwoch und Donnerstag, 17. - 18. April 2019
Das amphibische Empfinden von idealen Bedingungen deckt sich ganz offensichtlich nicht mit dem unseren. 
Die Anzahl der 5 geretteten Tiere gestern erhöte sich heute um einen äusserst aktiven Krötenjungen. 
Von der Unlust der Kröten und Frösche profitierten diverse Igel und Mäuse. Rene, unser Topjäger, nahm sich der Rettung dieser flinken Tiere an. Ein junger Igel fand gefallen daran, über die Strasse getragen zu werden. Beim dritten Hin- und Her-Transport des kecken Tieres merkte auch unser Ostschweizer-Hunter, das ihn das Berner-Igelchen möglicherweise ein kleines Bisschen verarscht. Aber genau deshalb sind wir ganz fest stolz auf Dich Hoschi ;-).
Wir nutzten die Flaute auch, um den neuen Tümpel im Wald zu besuchen. Bei genauem Hinsehen und etwas Geduld entdeckt man unglaublich viele Lebewesen. Libellenlaven, Wasserläufer, Kaulquappen und "leider" auch viel zu viele Molche. Unglaublich, wie schnell ein Gewässer bewohnt wird. Ein Besuch des Teiches lohnt sich auf jeden Fall - auch wenn er optisch nicht unbedingt unseren Idealvorstellungen entspricht. Den Insekten und Amphibien scheint er zu gefallen, und genau darum ging es uns auch.
Eine kurze Zwischenbilanz: In den berets vergangenen 49 Tagen/Nächten haben wir bisher 666 Tiere gerettet. Der Teich ist noch gut bewohnt, wir hoffen, die Anzahl überlebender Kröten, Molche und Frösche noch etwas erhöhen zu können.
-
Samstag bis Dienstag, 13. - 16. April 2019

Wenn nicht heute wann den dann...? Der Regen reaktivierte die Rückwanderung, dank sehr aufmerksamen Herlfer/-innen überlebten 56 Tiere die gefährliche Heimreise. Etwas überrascht stellten wir im Verlauf des Abends fest, dass unerwartet viele Amphibien nicht den Eindruck machten, als wollten sie den Teich verlassen. Die Lockrufe der Jungs lassen vermuten, dass sie mit weiteren Mädels rechnen... Oh je, wird ziemlich sicher nicht so sein. Aufgrund steigenden Temperaturen und hoher Feuchtigkeit stehen die Chancen sehr gut, dass weitere erfolgreiche Abende bevorstehen.

-

Donnerstag und Freitag, 11. - 12. April 2019

Was soll ich schreiben? Drei gesunde und unverletzte Krötchen sicher im Heimatwald ausgesetzt. Im Teich lümmeln noch zahlreiche Amphibien rum - nur einzelne trotzen den unfreundlichen Bedingungen und wollen auf Biegen und Brechen zurück in den Wald. Die Massenrückwanderung in den Wald wird erst warmer Niederschlag auslösen. Wie sagt man so schön: Geduld kann warten. Ungeduld lernt warten.

-

Dienstag und Mittwoch, 9. - 10. April 2019

Niederschläge lassen weiter auf sich warten - entsprechend mager die "Ausbeute". Die 7 geretteten Tiere sind eigentlich Lohn genug - eine "Massenrückwanderung" käme uns aber auch ziemlich entgegen.

Niederschlagsradar sagt: "Kommt Regen von 1 bis 5 Uhr" - sehr schön - zu dieser Unzeit. Die Überlebenschance beim Überqueren der Strasse ist für die Amphibien um diese Zeit relativ hoch. Das ist sehr positiv!

Einzig unsere peinlich genau geführte Populations-Statistik wird dadurch etwas an Aussagekraft verlieren. Wir sind gespannt, ob der nächtliche Regen morgen Abend Früchte trägt resp. Rückwanderlust auslöst.  

Donnerstag, 4. bis Montag, 8. April 2019

Die letzten Tage kontrollierten trotz nicht sehr vielversprechenden Bedingungen Retter/-innen das Gebiet rund um den EHB-Weiher. Danke Brigitte, Rene, Anita, Michelle! Gestern fanden wir einen ausgetrockneten Krötenjungen - ein paar Meter vom Teich entfernt, das ist schon sehr sonderbar! Diesmal schlugen die  Wiederbelebungsversuche leider fehl - wir konnten das Tier nicht mehr retten.

Die Geduld zahlte sich jedoch heute Abend aus - Transportbilanz: 3 Tiere Richtung Teich und 7 Richtung Wald. Schon unglaublich, dass immer noch Tiere zum Laichgewässer wandern - die ersten taten dies bereits am 1. März - also vor über einem Monat.

OK, vielleicht ist diese abweichende Wanderlust vergleichbar mit dem täglichen Arbeitsbeginn bei Menschen. Manche starten, absolut nicht nachvollziehbar - bereits um 0530 Uhr mit der Arbeit. Andere hingegen sind vor 0900 Uhr absolut nicht zu gebrauchen. Als Frosch wäre ich wohl auch erst jetzt unterwegs ;-).

Morgen rechnen wir mit einem ähnlichen Verlauf wie heute - am Mittwoch, sofern der Regen wirklich einsetzt, könnte die grosse Rückwanderung beginnen.

-

Mittwoch, 3. April 2019

Niederschlagsradar vielversprechend, Regen schon am Nachmittag, sehr gut. Alles schien zu passen heute.

Sehr, sehr, sehr ärgerlich, dass gegen 1700 Uhr tatsächlich Schneefall einsetzte. Ganz toll, Mutti Natur!

13 Erdkrötchen trotzdem dem Schneegestöber - zum Glück waren 7 RetterInnen anwesend - an den unmöglichsten Orten entdeckten wir die teilweise schon sehr steifen Amphibien. Nachdem sie sich in unseren Händen etwas aufwärmen konnten setzten wir sie im Wald oder Weiher aus. Ein Frosch verlor leider sein Leben auf der Strasse - hätte er doch nur ein paar Minuten gewartet.

Morgen, Freitag und Samstag rechnen wir nicht mit Bewegung und stellen unsere Arbeit sicher bis Sonntag ein.

-

Dienstag, 2. April 2019

Aufstellung heute Abend: Anita, Jacqueline, Michelle, Rene, Brigitte, Elisabeth, HeidiHo. 

Das Spiel endete mit 6 Kröten im Wald und 13 Kröten im Weiher. Spannend, dass immer noch Tiere auf der Hinreise sind - das wechselhafte Wetter ist auch für die empfindlichen Wesen belastend. Heute fand auch ich ein schier versteinertes Krötenmännchen - hart wie Holz - hat die Situation falsch eingeschätzt und ist ausgetrocknet - trauriges Ende. Morgen endlich der ersehnte Regen - wir rechnen mit sehr hoher Aktivität und würden uns über jede zusätzliche Hilfskraft enorm freuen. Danke vielmals!

-

Sonntag, 31. März und Montag, 1. April 2019

Mit Unterstützung von Anita, Jacqueline, Michelle und Rene 1 Krötenpaar zum EHB-Teich und eines zurück in den Wald befördert - klar, wir können natürlich auch jeden Abend ein Ehepaar hoch- und ein anderes  runterbringen - die amphibische Gesellschaft scheint offensichtloich an der First-Class-Beförderung gefallen zu finden! Aufgrund der anhaltenden Trockenheit entschieden wir, den Montag als Ruhetag zu verwenden.

So zumindest der Plan - leider schaffte ich es nicht, mich daran zu halten. Nur ganz, ganz schnell den Zaun und die Baustelle checken. Plötzlich Licht vom Teich - Michelle, kurz darauf Anita - tja, wir sind definitiv "Freaks" ;-). Hat sich aber gelohnt, das zu unserer Verteidigung: Erdkrötchen 2 Jungs und 3 Mädels in den Wald, ein Paar in den Teich, vermutlich dieselben, die wir am Sonntag im Wald ausgesetzt haben.

Nein, natürlich nicht - das Mädel war voller Laich und sehr wohlbeleibt - der kleine und schmächtige Jüngling auf ihrem Rücken wird die Erwartungen kaum erfüllen können ;-). Gut, vielleicht regnet es am Dienstag, vielleicht auch nicht, wir werden sowieso dort sein... wie auch am Mittwoch - dem Tag vor dem neuen Wintereinbruch.

-

Samstag, 30. März 2019

Zusammen mit Fam. Erb, Anita, Jacqueline und Rene 5 Tiere in den Wald und zwei in den Teich gebracht. Wobei das Weibchen Richtung Teich extrem ausgetrocknet war - hoffentlich hat es überlebt. Die Amphibien leiden einmal mehr unter der anhaltenden Trockenheit, sollte es wir vorhergesagt am Dienstag regnen, ist mir sehr vielen Tieren zu rechnen. Bitte merkt euch diesen Abend vor ;-).

Freitag, 29. März 2019

Retter-Team: Migu, Rene, Brigitte, Natalia, Jacqueline, Pat

Nachlassende Biese und etwas höhere Temeraturen waren Grund genug, erneut Leuchtweste, Eimer und  Taschenlampe zu fassen - in der Hoffnung, ein paar Tiere sicher über die Strasse zu bringen. 

Dank Michelle überlebte eine wohlbeleibte Froschdame - sie war in einem Loch gefangen und hätte dieses unmöglich selber verlassen können - dein Einsatz hat sich also mehr als gelohnt Migi ;-) - und danke für die Bilder, welche ich in den Impressionen hochgeladen habe. Jacqueline, eigentlich auf dem Heimweg von der Arbeit, pflückte ein Krötenpaar direkt an der Strasse - unglaublich. Auf der Baustelle fand ich einen jungen Kröterich in einer der noch verbleibenden Pfützen - er sah ziemlich verloren aus. Toll, insgesamt haben 16 Tiere den Abend schadlos überlebt - hat sich wirklich gelohnt!  Ich danke den treuen HelferInnen. 

-

Dienstag, 26. März 2019

Retter-Team: Migu, Rene, Brigitte, Diana, Jacqueline, Pat

Der Abend ist schnell zusammengefasst - kalt, trocken, windig - ein einziges Krötenmädel entschied, dass ein kalter Po das geringere Übel ist als ein Weiher voller liebestollen Krötenboys. Verständlich ;-).

Vor Freitag macht es meines Erachtens keinen Sinn, die Strasse zu überwachen.  

 

Sonntag und Montag, 24. - 25. März 2019

Retter-Team: Anita, Migu, Elisabeth, Rene, Brigitte, Natalia, Andrea, Pat

Der Sonntag hat uns etwas überrrascht, die Wärme scheint doch wichtiger zu sein als die Feuchtigkeit. Unglaubliche 72 Amphibien durften wir sicher in den beiden Gewässern aussetzen (44 davon in der Wald-, die restlichen in der EHB-Pfütze ;-)). Wir versuchen, das Gleichgewicht Männlein/Weiblein möglichst ausgeglichen zu halten. Welcher Kröterich würde sich schon über einen Tümpel voller gleichgeschlechtlichen freuen? Und  wie schnell die Freude der Panik weichen würde beim Aussetzen einer Kröterin in demselben Gewässer lässt sich nun wirklich nur unschwer erahnen. Aber diese Zügel haben wir zum Glück teilweise in der Hand. 

Am Montag sanken die Temperaturen markant - dadurch auch die Wanderlust. Dem dafür geretteten Igel wird das aber sowas von egal sein - merci an Brigitte und die übrigen Helfer/-innen, merci für das freiwillige Opfern eines weiteren Frühlingsabends. Ein Riesenglück für unsere "Mission", dass tolle, engagierte und hilfsbereite Menschen am selben Strick ziehen und so einen extrem wertvollen Beitrag zur Erhaltung dieser wunderbaren Tiere leisten! Bis jetzt 517 Amphibien und ein Igel gerettet im 2019 - ein wunderschöner Zwischenstand! Hoffentlich klappt die bevorstehende Rückführung in den Wald auch so erfolgreich - jede(r) Retter(in) zählt und kann dazu beitragen, dass wir die Anzahl der Opfer dieses Jahr auf den absoluten Tiefstand bringen.

-

Samstag, 23. März 2019

Retter-Team: Jacqueline, Anita, Migu, Diana, Rene und Kermit

Merci zuerst an die tollen Retter/-innen, eine Nacht ohne Opfer ist nicht selbstverständlich, und gleichzeitig 61 Tiere sicher zu überführen noch viel weniger. Ein toller und erfolgreicher Abend geht zu Ende. Etwas irritiert hat uns das erste zurückwandernde Weibchen, Mist, also bereits wieder Verkehr in beide Richtungen, macht's nicht einfacher, zumal Rene und ich auch heute Nacht 4 Tiere im Baustellengelände fanden. Über zusätzliche Helfer/-innen würden wir uns sehr freuen. Am Aegelseeweg war übrigens heute Abend kaum ein Tier zu sehen, good job Bill ;-)!! 

-

Freitag, 22. März 2019

Retter-Teamchen: Jacqueline und Kermit

Nach einem herrlichen Frühlingstag standen Jacqueline und ich gegen 1900 Uhr am Start. Zum Glück, wie sich sehr bald herausstellte - innert kürzester Zeit 14 Tiere kurz vor der Strasse verfrachtet und sicher im EHB-Tümpel ausgesetzt. Nach dem Erlebnis gestern kontrollierten wir zusätzlich rasch die Baustelle, und tatsächlich entdeckten wir ein pralles und ratlos vor der Kran-Pfütze sitzendes Froschweibchen (siehe Impressionen).

Auch sie zählt nun zu den amphibischen Teichbewohnern. Gegen 2145 Uhr brachen wir unseren Einsatz ab. Meind Radelheimfahrt wurde am Aegelseeweg jäh unterbrochen, da 19 Erdkrötchen (12 Jungs und 7 Mädels)  die Strasse komplett in Anspruch nahmen. Na toll, ohne Eimer! Bill, heute Nacht warst Du aber sowas von nicht aufmerksam. Eure Pfütze ist nun aber sehr gut besucht. Aufgrund ähnlichen Bedingungen rechne ich auch Morgen mit aktiven Tieren.   

-

Donnerstag, 21. März 2019

Retter-Team: Natalia und Kermit, angemeldete Familie erschien leider nicht.

Immer noch sehr kalt, trotzdem erwischte Natalia einen reisenden Krötenjungen - super gemacht! Bei der abschliessenden Kontrolle der Baustelle entdeckte ich doch tatsächlich noch drei weitere Krötenjungs im Baustellengelände. Wie sie diese mir unmöglich erscheinende Überquerung schafften kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Das müssen noch gänzlich unbekannte "Ninja-Amphibians" sein - definitiv nicht von dieser Welt ;-). Mit vier geretteten Tieren verdient auch dieser Abend das Prädikat "Erfolgreich".

-

Sonntag, 17. März 2019

Retter-Team: Michelle, HeidiHo, Jacqueline, Natalia, Rene, Jenna, Anita, Kermit

Gerettete Tiere: 6 Krötenjungs zum EHB-Teich, leider auch zwei Verkehrsopfer

Witterung: Gegen 20:15 Uhr einsetzender Schneefall, deutlich kühler

Wir rechnen bis und mit Mittwoch nicht mit aktiven Tieren und beurteilen die Situation zu diesem Zeitpunkt neu.

-

Samstag, 16. März 2019
Milde Temperaturen lösten auch heute fröhliche Wanderlust aus. Von den 73 geretteten Tieren setzten wir 5 Erdkrötenpaare (Danke Familie Erb) im neuen Teich aus. Ohne Verkehrsopfer können wir auf einen super-erfolgreichen Abend zurückblicken. Ein Riesenmerci an die 10 aufmerksamen und selbstlosen Retter-/innen! Einen Teil des Froschlaichs überführten wir in den neuen Wald-Teich, damit der Nachwuchs in diesem das  Licht der Welt erblicken. Beim Aussetzen stellten wir mit grossen Augen fest, dass bereits viele Frösche, ohne unser Zutun, den neuen Teich als Laichgewässer akzeptiert und verwendet haben. Wie sehr haben wir gehofft, dass genau das passiert! Erfolgreicher kann ein Projekt definitiv nicht abgeschlossen werden!
Schauen wir, was das verrückte Wetter Morgen mit uns vorhat. Sollten die Temperaturen um 18/19 Uhr noch nicht gefallen sein rechne ich mit vielen Wanderbuben- und mädels.
-
Freitag, 15. März 2019
Endlich wieder wärmer - darauf haben nicht nur wir gewartet. Zusammen mit Jacqueline, Anita, Migu, Jean-Pierre, Rene und Natalia konnten wir weitere 66 Tiere sicher in den Laichgewässern aussetzen, ohne ein einziges Opfer beklagen zu müssen. Genau so soll es sein - ein Riesenmerci an die Helfer/-innen!
-
Donnerstag, 14. März 2019
Merci Jacqueline für den Kontrollgang heute Abend - trotz kühlen 4 Grad war ein junger Krötenboy unterwegs und wartet nun im Teich sehnsüchtig auf die Mädels! Morgen regnet es weiter, die Temperaturen steigen. Könnte mir sehr gut vorstellen, dass sich ein spontaner Freitag-Abend-Einsatz lohnen wird. Wir werden sehen. 
-
Sonntag, 10. März 2019
Ein weiterer Sturm hat uns (Brigitte, Jenna, Anita, Michelle, Natalia, Rene, Jean-Piere und mich) ziemlich auf Trab gehalten. Zudem war es nicht ganz ungefährlich heute Abend - Michelle hatte grosses Glück, dass sie nicht von einem herabfallenden Ast erschlagen wurde. Darf nicht daran denken, was hätte passieren können :-(.
Schon bei Einbruch der Dunkelheit verloren innert kürzester Zeit 3 Tiere ihr Leben auf der Strasse. Dies an einer Stelle, die wir bisher eher beiläufig beobachteten. Die Ursache war rasch ausgemacht -  schon wieder riss der stürmische Wind den Schutzzaun im Wald auseinander - damned! 
In Zukunft müssen wir als erste Aktion immer den Zaun kontrollieren, um tragische Zwischenfälle wie diesen zu verhindern. Bei Beschädigung hat die Kontrolle entlang der Strasse höchste Priorität. Notbehelfsmässig haben Natalia und Anita den Zaun repariert, danke euch beiden! Dank den übrigen erfahrenen Mithelfer/-innen gelang es trotzdem, 56 Tiere sicher auszusetzen. Super gemacht!
Im neuen Wald-Teich tümmeln sich momentan 61 Krötenboys und 19 Krötengirls. Dieses Verhältnis sollten wir unbedingt noch etwas angleichen - also bitte nur noch Kröten-Paare oder einzelne Weibchen im neuen Tümpel aussetzen. Mir scheint diese Massnahme momentan die sinnvollste zu sein, bin aber offen für abweichende
Meinungen. Den Froschlaich haben wir noch nicht in den neuen Teich überführt, da wir plötzlich unsicher waren, ob dieser auch wirklch schon befruchtet ist. In den bevorstehenden Kältetagen werden wir den Umzug aber vornehmen, da der Laich nun bereits über eine Woche "angebracht" ist. Schwierig zu sagen wie es weitergeht - sollten die Temperaturen sinken wie angekündigt werden kaum Tiere unterwegs sein.
Wir haben vereinbart, uns über den "What'sUp-Fröschli-Chat" zeitnah zu informieren.
-
Samstag, 9. März 2019
Zusammen mit Jean-Pierre und Rene habe ich die nördliche Seite der Baustellenzäune abgesichert. Ein  ausgeschlachtetes Trampolin, das Jahre auf unserer Terasse stand, lieferte das Material dazu ;-).
Der Niederschlag bescherte uns einen ersten, sehr erfolgreichen Abend - tolle 103 Tiere durften wir in den Laichgewässern aussetzen. Mit nur 5 Helfern gelang es uns leider nicht, alle Tiere vor dem Strassentod zu retten. Zwei Erdkröten verloren ihr Leben auf der Strasse, besonders tragisch, dass eine davon ein Weibchen voller Laich war, welcher 100erte von Nachkommen enthalten kann. Danke Anita, Elisabeth, Jean-Pierre und Rene für euren langen Einsatz! Sollten die Temperaturen am Sonntagabend noch um die 10 Grad sein, ist mit weiterer Aktivität zu rechnen.
-
Freitag, 8. März 2019
19 gerettete Tiere und leider bereits das erste Verkehrsopfer - so die Bilanz von heute Abend. Ganz herzlich möchte ich Natalia im Team begrüssen - sie möchte uns dieses Jahr unterstützen - vielen Dank!
Morgen haben wir geplant, die restlichen Zäune aufzustellen und einen Teil des Frosch-Laichs in den neuen Teich zu überführen. Am Abend könnte aufgrund der Temperaturen nochmals Bewegung aufkommen - ab Sonntag bis nächsten Freitag wird es definitiv zu kalt.
Donnerstag, 7. März 2019
Der Zaun ist repariert - Merci an Sämu und Helfer! Jean-Pierre Rosat traf sich heute zudem mit den Verantwortlichen der Marti AG (Bauleitung Überbauung Schäferei) und besichtigte mit ihnen die Grossbaustelle. Das Problem für die wandernden Amphibien wurde erkannt und, was wirklich nicht selbstverständlich ist, präventive Massnahmen (Abdichtung der Baustellenzäune) eingeleitet.
Eine sehr schöne Geste der Marti AG - herzlichen Dank Enis Lufi und Fabio Assante!
Der Regen heute Morgen liess hoffen, der Wind und eher tiefe Temperaturen verhinderten den Start der grossen Fröschliwanderung. Immerhin einen Frosch und einen Krötenboy durften 7 treue Retter/-innen sicher zum Teich befördern. Freitag, Samstag und Sonntag sehen bis jetzt sehr vielversprechend aus, was man von nächster Woche nicht wirklich behaupten kann - Minustemperaturen und Schneefall legen unsere Rettungsaktion vorerst auf Eis. 
-
Dienstag, 5. März 2019
Danke den Helfer/-innen, die die Stellung von Samstag bis Montag gehalten haben. Die Grippe riss mich von der Strasse direkt in's Bett. Am Samstag ging Michelle, Anita, Brigitte und Rene ein Tier in's Netz - am Sonntag war es zu kalt - am Montag beschädigte der stürmische "Uwe" unseren Schutzzaun im Wald, danke auch... Merci Rene, dass Du die Crew von Samuel Scherler umgehend informiert hast. Einem Sturm dieser Stärke hält der beste Zaun nicht stand. Hoffentlich ist der Schaden nicht zu gross.
Freitag, 1. März 2019 Startschuss
Einen perfekten Schutzzaun hat uns Sämi und sein Team im Wald aufgestellt. Die Verlängerung war eine super Idee - denn bis auf Höhe Blindenschule waren in den letzten Jahren immer mehr Tiere unterwegs.
Ein Riesen-Merci Jungs, das wird uns enorm helfen!
Der Regen löste bei 7 treuen Retter-/innen automatisch den alljährlichen Retterinstinkt aus - zum Glück, denn tatsächlich waren bereits 10 ErdkrötenJungs und 4 Frösche unterwegs zum "Lago di FroschoAmore".
Etwas erstaunt hat uns der extrem tiefe Wasserstand des EHB-Teichs und die Froschlaich-Ballen, die bereits abgelegt wurden. Das warme Wetter und Niederschläge haben heute hat die amphibische Liebeswanderung aktiviert - wir sind also per sofort am Start ;-).
-
Dienstag, 26. Februar 2019
Letztes Wochenende war ich kurz beim Teich, er ist immer noch wunderschön, was leider auf die östliche gelegene Umgebung alles andere als zutrifft. Feld, Wiese und Hügel sind einer tristen Baustelle gewichen.
Zollikofen muss wachsen, die Stimmen der einen, ein herrliches Stück Natur verloren, die Stimmen der andern.
Nun den, Herausforderungen sind da, um gelöst zu werden. Diese wird besonders delikat, denn unsere amphibischen Kunden werden die neue, äusserst gefährliche Situation weder erkennen noch umgehen. Sie werden blind ihrem Trieb folgen. Dieses Jahr lauert der Tod neben der Strasse auch auf/in der Baustelle.
In den letzten Jahren haben uns viele freiwillige Helferinnen und Helfer während Wochen tagtäglich und unermüdlich unterstützt, möglichst viele Tiere zu retten, seit 2011 übrigens über 9'500 Tiere.
Toll wäre natürlich, wenn sich dieses Jahr weitere Helfer/-innen dazu überwinden könnten, uns bei der besonders schwierigen Aufgabe tatkräftig zu unterstützen.
Das Gefühl, bedrohte Leben zu retten ist schöner als man denkt. 
Montag, 25. Februar 2019
Die Zeit vergeht viel zu schnell - der Frühling steht bereits wieder vor der Tür. Heute hat Jean-Pierre Rosat die Gemeinde Zollikofen gebeten, den Schutzzaun im Wald aufzustellen, damit die Tiere nicht in Massen auf die Kirchlindachstrasse gelangen. Vielen Dank! Zudem wird er die Bauunternehmung bitten (Überbauung Schäferei, Grossbaustelle), die gestellten Zäune unten mit Holzlatten abzudichten, damit keine Tiere auf der Baustelle gelangen können. Wäre natürlich eine bewundernswürdige Geste zugunsten der Natur. 
Dieses Jahr sind wir resp. die Frösche, Erdkröten und Molche noch mehr als in den Jahren zuvor auf möglichst viele Helferinnen und Helfer angewiesen. Es wäre fabelhaft, wenn es uns trotz den erschwerten Bedingungen auch dieses Jahr gelingt, das Überleben von vielen dieser wunderbaren Tiere sicherzustellen und so einen kleinen Beitrag zur Erhaltung der amphibischen Population zu leisten.  

Die Reise der Amphibien vom Wald zum EHB-Teich über die Kirchlindachstrasse war schon immer mit vielen Gefahren verbunden. Dieses Jahr stehen die Tiere und wir vor noch nie dagewesenen Herausforderungen. Amphibische Hauptwander-wege für Hin- und Rückreise existieren plötzlich nicht mehr. Das Bild links zeigt eine fundamentale Stelle, die vor ein paar Monaten noch ein Hügel war. Alle, die in den letzten Jahren aktiv geholfen haben, Tiere zu retten, wissen, wie viele Tiere an diesem Punkt einsammelt und gerettet werden konnten. 

 

Tja, der Zaun entlang der neuen Baustelle hätte knapper nicht angebracht werden können. Das  Zugsgebiet zum und vom Teich wurde so stark in Anspruch genommen, dass die Tiere von Osten kaum eine Chance haben, den Teich zu erreichen. Würden wir bereits jetzt die Zäune abdichten wäre das der sichere Tod für ankommende Amphibien.

D.h. wir dürfen erst kurz vor der Rückwanderung die Zäune unten dichtmachen. 

Januar 2019
Acht Monate liegt die letzte Meldung zurück. Die versprochenen Bauarbeiten im Fröschli-Wandergebiet sind im vollen Gange, die Landschaft sieht aus wie befürchtet.
Dieses Jahr wird eine ziemliche Herausforderung, zumal sich die Gefahrenzonen X-fach erhöht haben. Sobald der Frühling anrückt werden wir uns einen neuen Plan zurechtlegen müssen.