Zum Glück für Natur und Tier endete letztes Wochenende die lange Trockenphase. Ein Segen für die im EHB-Teich verbliebenen
Amphibien, endlich passen die für sie überlebenswichtigen Wetterbedingungen. Der bedenklich tiefe Wasserstand des EHB-Tümpels ist
hoffentlich so gewollt.
74 Tiere setzten wir zwischen Sonntag und Dienstag sicher im Wald aus. Kaum Verkehr an der Kirchlindachstrasse erlebt man selten –
trotzdem verloren 4 Tiere ihr Leben.
In den letzten Wochen beschäftigten wir uns mit zahlreichen Rückfragen und Reklamationen betreffend Schutzzaun um den neuen Teich
im Wald. Also erstellten wir eine Informationstafel und stellten diese direkt am Gewässer auf – einerseits als Information für
Besucher und anderseits als Massnahmenbegründung.
Die Hilfsbereitschaft der Bewohner/-innen von und um Zollikofen war auch dieses Jahr gross, vielen herzlichen Dank!! Dank dieser
wertvollen Unterstützung überlebten im 2020 genau 801 Amphibien die Wanderschaft zu den Laichgewässern und von diesen zurück in den
Wald. Ein Riesenerfolg würd ich sagen, denn allein die Baustelle Schäferei war herausfordernd – konnten wir dank der
Hilfsbereitschaft der Marti AG ziemlich elegant lösen. Die Waldrodung während der Amphibienwanderzeit versetzte uns jedoch einen
unvorhersehbaren Tiefschlag. Unzählige Tiere verloren durch diese für mich unverständliche Aktion ihr Leben. Ich war kurz davor,
aufzugeben.
Die Worte meiner Frau, selber eine sehr aktive Tierschützerin (auch Lebewesen mit vier Beinen, jedoch mit Fell und Klingelton
„Wuff, Wuff“ anstelle „Quack, Quack“) machten mir Mut: „Wären Organisationen wie Greenpeace, WWF, Sea Shepherd, etc. heute da wo
sie sind, wenn Rückschläge sie umgehend in die Knie gezwungen hätten?“ Also aufstehen, Krone richten und weiter im Takt. Die
Kernaussage überzeugte, auch wenn wir „Fröschler“ in einer ganz anderen Liga spielen.
Es freut mich umso mehr, die turbulente Amphibienwanderung Zollikofen 2020 trotz allem sehr erfolgreich abzuschliessen. Total 801
Tiere überlebten dank den Fröschli-Retter Zollikofen! Deutlich mehr als letztes Jahr!!! Die Tiere, die direkt im neuen Teich ihren
Laich ablegten, sind nicht eingerechnet.
Für mich Grund genug, den Fröschli, Chrötli und Möuchli auch nächstes Jahr zu helfen, die gefährliche Wanderung in die
Laichgewässer zu überleben. Wäre natürlich schön, möglichst viele der freiwilligen Helfer/-innen spätestens nächsten Frühling
wieder zu treffen – dann hoffentlich ohne Corona.
Nochmals merci viu viu mau allen Mutzusprechern, Kommentarabgebern, Unterstützern, Ratgebern und Helfern, bleibt bitte gesund und
bis bald
Pädu
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Sonntag, 5. April 2020