Und wieder ist es kalt. Ok, so sei es, zusammen mit Rene baute ich also unsere beiden verbleibenden Zäune ab (einer wurde uns ja gestohlen, bevor wir ihn
aufstellen konnten). Erstaunt stellten wir fest, dass die Bodenbefestigungen zwischen den Eisenstangen grösstenteils fehlten - nicht zu fassen, auch diese
wichtigen Elemente haben nun einen neuen Besitzer... schon tragisch, wie dreist einige Zeitgenossen durch das Leben ziehen. Aber eben. Natürlich konnten
wir es nicht lassen, noch rasch die Wanderzone zu besuchen - einem Molch und einer Kröten-Göre beschleunigten wir den beschwerlichen Rückweg. Das war's
dann aber auch schon.
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Eine ziemlich verrückte Saison neigt sich dem Ende zu... Trotz engagierten Rettungsbemühungen sackte "unsere" Fröschli-Population auf einen noch nie
dagewesenen Tiefstand. Die 6 taperen, zuversichtlichen und stets optimistischen Retterlein wurden am Dienstag positiv überrascht - der Dauerregen aktivierte
eine Rückwander-Welle, die wir so nicht erwarteten. Aus dem leer geglaubten Tümpel entstiegen phantastische 55 Tiere, die wir sicher über die Strasse und
anschliessend in den Wald brachten. Auch spät in der Nacht entdecken wir immer wieder neue Tiere. Auffällig viele Frösche. Da deren Ziel nicht immer einfach
auszumachen ist - liessen wir sie ihre Wege selber bestimmen. Aufgrund ihrer Überquerungsgeschwindigkeit und des nachlassenden Verkehrs schien uns das
vertretbar (und nicht etwa, weil wir zu langsam wären, sie zu erwischen). Es ist davon auszugehen, dass die Wanderung noch die ganze Nacht anhielt - wäre ja
schön, wenn nur unsere Statistik so tiefe Werte zeigt.
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Dienstag, 18. April 2017, 23:59 Uhr
Aus amphibischer Sicht ist dieser Frühling ziemlich besch..... eiden.
Bis und mit Freitag erwarte ich keine weiteren Bewegungen - bei den prognostizierten Nacht-Temperaturen gilt es sogar zu hoffen, dass der Teich nicht anfriert. Wie sich die Kälte auf den heranwachsenden Nachwuchs in Ufernähe auswirkt weiss ich nicht - im Schilf sollten sie eigentlich geschützt sein.
Gestern wurde ich auf Jimmy, dem Meister der Teichbar, angesprochen. Stimmt, den armen Kerl habe ich im Rettungs-Elend komplett vergessen. Auch für ihn wird diese Saison äusserst unerfreulich enden. Wäre ihm zu wünschen, dass wenigstens die im Tümpel verbleibenden Tiere soviel trinken wie die SCB-Fans in der PostFinance-Arena gestern. Tja, das Ausbleiben der Gäste im Weiher der EHB kann unzählige Gründe haben, Waldarbeiten, Klima, neue Laichgewässer, Pestizide, etc. Für eine fundierte Analyse und verlässliche Diagnose reicht mein bescheidenes amphibisches Fachwissen jedoch nicht aus.
Einige Zugstellen freuen sich über positive Populationsentwicklungen, andere Zugstellen melden starke Rückgänge - so wie wir. Nun, viele Faktoren können wir nicht beeinflussen - da spielen höhere Mächte.
Wir können nicht mehr tun, als die Tiere bei ihrer gefährlichen Reise zu unterstützen. Da ist Einfluss möglich. Klar wäre es schön, immer mehr Tiere retten zu können. Sichtbar erfolgreich zu sein. Dem ist leider nicht so. Aber im Prinzip ist es auch egal, ob wir 100 oder 10'000 Tiere retten - der Aufwand lohnt sich für jedes einzelne Lebewesen. Sowohl heute wie auch in Zukunft.
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Die letzten beiden Nächte waren verhältnissmässig erfolgreich - am Sonntag 5 Tiere, am Montag, der Nacht des SCB, weitere 7 Tiere gerettet. Dank an Michelle, Anita, Elisabeth, Jacqueline und Rene - die selbstlos im Einsatz standen und schier unsichtbare Tiere entdeckten und sicher in den Wald brachten.
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Am Nachmittag endlich der lang ersehnte Regen, anfangs etwas spärlich, um 20:00 Uhr ein "Mü" intensiver.
Grund genug, rasch am Teich vorbeizuschauen. Anita, Jacqueline, Tim und ich durchkämmten das Zugsgebiet auf und ab... und tatsächlich, gegen 20:45 Uhr entdeckten wir
Amphibien auf dem Weg zurück in den Wald. Bis ca. 23:00 Uhr gelang es uns, weitere 18 Tiere sicher im Wald auszusetzen - Danke auch an Rene, der zu später Stunde noch
tapfer dazustiess! Im Tümpel befinden sich noch immer genügend Kröten und Frösche, die weitere Einsätze rechtfertigen - es ist also noch nicht vorbei!
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Montag bis Freitag, den 14. April 2017
Üble Sache... ganz üble Sache. Weiss wirklich nicht mehr, was ich sagen soll. Der Frühling verläuft ziemlich schräg. Im Prinzip gab uns die Natur, oder das, was wir aus ihr gemacht haben, nicht einmal die Gelegenheit, unser phänomenales Rettungs-Potential unter Beweis zu stellen. Morgen sind ein paar Tröpfchen prognostiziert, wie schon so oft. Wir werden die Gelegenheit nutzen, die Zäune abzubauen. Nun ja, dieses Jahr wird kaum in die Geschichte eingehen. Ganz aufgeben ist nicht drin, aber weit davon sind wir nicht mehr entfernt.
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Unveränderte Situation - die Trockenheit hält an - macht nicht nur unseren Amphibien zu schaffen - auch die Bienen leiden unter der Trockenheit. Ein Arbeitskollege, dessen Frau sich zur Imkerin ausbilden lässt, erzählte mir, dass die Bienen aktuell gefüttert werden müssen. Schon extrem, schaut man sich um, sieht all die blühenden Bäume und Pflanzen. Eigentlich beste Bedingungen - so meint man. Aber der Nektar ist zu trocken und eignet sich so offenbar nicht als Futter. Schon komplex die gute Mutter Natur.
Sind wir guter Dinge, dass die aufkommende Kaltfront wenigstens etwas Feuchtigkeit bringt.
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Die letzten zwei Tage schenkten wir uns - zu trocken, zu windig, zu kalt. In naher Zukunft auch keine "Besserung" in Sicht. Etwas Niederschlag, und diverse Steine werden in's Rollen gebracht. Beobachten und warten wir also weiter. Merci Rene warst Du trotzdem rasch auf einem Kontrollgang!
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Starker Regen heute Morgen um 05:15 Uhr - ja, ich weiss, was viele von euch denken - aber ich hab es trotz meinem eher nachtorientierten Existieren mitgekriegt ;-). Ob dieser Niederschlag ausreichend für eine Wiederbelebung der amphibischen Wanderaktivität war? Anita, Michelle und Rene gingen davon aus und standen bei einsetzender Dämmerung bereit - und warteten, und warteten... schon wieder umsonst. Die Bise mögen die Tiere einfach nicht. Schade. Herzlichen Dank an die drei Retter/-innen!!
Pascal König hat mir übrigens einen Beitrag von "Naturwissenschaften Schweiz" geschickt, der unser ungutes Gefühl zu bestätigen scheint - Die Population der Erdkröte befindet sich auf einem kritischen Pfad. Habe den Bericht unter "Impressionen" abgelegt. Entgegen dieser Tendenz erfuhr ich heute glücklicherweise von einem guten Arbeitskollegen, dass der Kermit von Sörenberg noch nie so viele Amphibien rettete wie dieses Jahr. Das lässt mich hoffen - und sollte es mit dem Tümpel im Wald tatsächlich klappen wäre es sogar möglich, dass sich "unsere" Population erholt und im besten Fall sogar erhöht. Das wäre der schönste Lohn für unsere Arbeit.
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Dunkle Regenwolken rund um Zollikofen - da muss doch auch ein "Gutsch" für uns drin liegen. Bestätigend hingen herrliche Güllen-Düfte in der Luft, als ich mit dem Mofa nach Hause fuhr. Würg... Hoffentlich überlebt das der mit mit Sauerstoff rechnende Vergaser ;-). Wie so oft in diesem Frühling fiel auch heute kein einziger Tropfen vom Himmel. Ein Einsatz erübrigt sich zwangsläufig - schade - denn die nächsten Tage sehen nicht sehr vielversprechend aus was Regen betrifft. Möglicherweise am Donnerstag - so die Prognose im Moment - schauen wir mal.
Moment, eine erfreuliche Information habe ich doch noch, danke Elvira für deine E-Mail, ich zitiere:
... Trotzdem eine freudige Nachricht: Bei mir im eher kleinen Gartenweiher hat es so viel Krötenlaich und geschlüpfte Quappen wie noch nie (siehe Foto)! Und das, obwohl mein Weiher eher klein ist und die Kröten grössere und tiefere Wasser bevorzugen.So hoffen wir, dass trotz vieler Feinde ein paar Kröteli überleben werden. Zum Essen und zum Verstecken hat es bei mir genug! Es ist schön zu erleben, dass man für die Mühe eines naturnahen Gartens belohnt wird. Liebe Grüsse Elvira...
Das Bild habe ich unter Impressionen geposted. Toll, Danke Elvira!
Sonntag, HeidiHo und Brigitte - erfolglos. Montag, Rene, Brigitte und ich, selbe Erfahrung. Ohne Regen, wir müssen's verstehen - wird sich am Tümpel kaum was bewegen. Meine Aktivität stelle ich schweren Herzens vorübergehend ein - werde aber beim ersten Regentropfen mit Eimer und Taschenlampe bereitstehen - wann immer das sein wird. Danke allen treuen Helfer/-innen, die die letzten Tage trotzdem immer vor Ort waren. Trotz unseren Bemühungen wird das 2017 wohl das "schlechteste" Amphibien-Rettungsjahr seit ich dabei bin - von 2012 (1'652 Tiere) auf 585 Tiere zu fallen (also -64.7%) würde wohl jedem Geschäftsführer den Kopf kosten.
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So richtig überrascht hat uns die Null-Nummer heute Abend nicht. Die Ereignisse überschlugen sich entsprechend bescheiden und übersichtlich. Das Highlight bildete ein vom Winde verwehtes Blatt auf der Strasse. Danke umsomehr an HeidiHo, Michelle und Anita für die treue Begleitung - das Ausfüllen der Steuererklärung, das Erledigen von Hausaufgaben oder das Gucken von "Bauer ledig sucht Frau oder so" wäre wohl mit mehr Spannung verbunden gewesen. Regen angekündigt für Sonntag / Montag, wie schon so oft, gucken wir mal.
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Anita, Jacqueline, HeidiHo, Rene und ich glauben noch immer daran ;-) - der Abend war unbestritten unterhaltsam, das gerettete Krötenweibchen setzte dem Einsatz die Krone auf. Klar war es schön, am Teich einen hübschen Igel anzutreffen - unsere Mission wäre eigentlich eine andere. Die Wettervorhersagen sind je nach Quelle unterschiedlich - Regen wäre nett, nicht nur für Krötchen, Molche und Frösche, sondern für die Natur ganz allgemein - nicht alle Pflanzen sind so verwöhnt wie unsere auf der Terasse, welche bereits im März gewässert werden :-). Schauen wir, welche Prognosen stimmen für die nächsten Tage.
Heute hat mich Felix Winkenbach, NVM Natur- und Vogelschutz Münchenbuchsee, über den aktuellen Stand "unseres" Ersatz-Tümpels im Wald gegenüber der Blindenschule informiert. Ich fasse kurz zusammen:
Bin gespannt und zuversichtlich, dass es dieses Jahr klappt. Wäre eine wunderbare Sache!
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Zu Dritt auf der Piste, Wetter weiterhin warm und trocken - zwar schön für uns, fördert aber nicht wirkich die Wanderlaune unserer Amphibien. Entsprechend kläglich fällt die Rettungsquote aus - ein Tier pro Nase. 2 Krötenmännchen und ein -weibchen. Leider entwickeln sich auch die Wetterprognosen nicht vielversprechend, Niederschläge sind plötzlich keine mehr in Sicht - toll. Bleibt uns nicht viel anderes übrig als weiter zu warten, präsent zu sein und einzelne ungeduldige Tiere zurück in den Wald zu bringen.
Tiere aus dem Wald erwarten wir keine mehr - somit könnte der grüne Schutzzaun im Wald sowie die Strassensignalisationen wieder abgebaut werden. Vielen Dank im Voraus an die Mitarbeiter der Gemeinde Zollikofen! Die beiden Zusatz-Zäune werde ich abbauen und einlagern. Den dritten konnte ich bis heute nicht mehr finden. Sachdienliche Hinweise bitte an Aktenzeichen XY ;-).
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Ein weiterer herrlicher Tag geht zu Ende, zusammen mit HeidiHo, Jacqueline, Anita und Rene beobachteten wir um 21.41 Uhr den Überflug der ISS-Raumstation über Bern, welcher bei solchen Bedingungen sensationell sichtbar ist. Selbstverständlich richteten wir unsere Blicke nicht nur zum Sternenhimmel, sondern auch auf den Boden - was 5 weiteren Amphibien das sichere Erreichen des Waldes ermöglichte. Nun denn, weiterhin eher bescheidene Ergebnisse - aber jedes gerettete Tier darf als Erfolg verbucht werden. Die Moral leidet nicht, wir ziehen es durch, wie lange es auch dauert. Schön, auf ein so tolles Team zählen zu können! Das bevorstehende Weekend wird herausfordernd - wäre schön, wenn wir beim Regen auf möglichst viele Spontanhelfer zählen könnten - denn wichtige Schlüssel-Retter(-innen) sind verhindert.
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Montag, Dienstag, wunderschöne Frühlingstage, aber in der Nacht offen und demzufolge noch relativ kalt - das merkten wir deutlich. Sommerzeit - verschob auch unsere Einsatzzeiten nach hinten - vor 20 Uhr ist nix zu wollen. 4 Krötchen am Montag, 5 Krötchen und zwei Molche heute, das die stolze der Rettungsquote der trotz allem noch topmotivierten Helfer/-innen. Diverse Eltern-Quellen, meine eingeschlossen, wiesen uns auf einen spannenden Bericht von "schweiz aktuell" hin, in welchem, wie könnte es anders sein, um Frösche geht.
Nachfolgend der Link dazu, ab 17:17 Minuten:
https://www.srf.ch/sendungen/schweiz-aktuell/wahlbetrug-tiefbahnhof-froschwanderung
Ob wir in 40 Jahren noch rumlatschen wird sich zeigen - aber meinen Respekt hat dieser Josef Zoller auf jeden Fall!!!
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Samstag und Sonntag, 25. / 26. März 2017, 23:36 Uhr
Bise und Trockenheit sorgten für die erste Null-Runde, ziemlich frustriert bachen Brigitte, Jacqueline, Sylvia, HeidiHo und Rene die Rettung am Samstag ab. Danke vielmals für den Einsatz - während Lenny und ich in Genf mit der Fussball-Nationalmannschaft den WM-Quali-Sieg feierten.
Sonntag, Sommerzeit - also erst um 20 Uhr, ohne Bise, aber immer noch extrem trocken, standen erneut neun treue Retter bereit. Heute erstmals begleitet von Mario, einem leidenschaftlichen Fotographen und Arbeitskollegen von mir. Ich hoffe, die Bilder, die er während unserer mässig erfolgreichen Aktion geschossen hat, werden was. Immerhin 4 Tieren retteten wir das Leben. Wie es weitergeht lässt sich leider nicht sagen, Fakt ist, dass sich noch viele Tiere im Teich befinden - Fakt ist auch, dass der Frosch-Laich herrlich gediehen ist und momentan unzählige Kaulquappen beobachtet werden können - das ist schon ein tolles Gefühl. Wir hoffen, möglichst viele von ihnen überleben die ersten gefährlichen Wochen ihres Daseins.
Gemäss aktuellen Prognosen ist erst am ersten April mit Niederschlägen zu rechnen - gar nicht gut - ist eine sehr lange Zeit - und wie zuverlässig diese Langzeitprognosen sind haben wir ja bereits mehrfach erleben dürfen. Bin nun wirklich an einem Punkt angelangt wo es extrem schwerfällt, die Spannung aufrecht zu halten. Abende wie die letzten sind mühsam. "Deo gratias" - wir sind eine fröhliche Truppe und schaffen es auch in solchen Momenten, tolle Abende zu verbringen. Merci viu, viu mau!
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Freitag, 24. März 2017, 22:15 Uhr
Neun Retter/-innen retteten 9 Tiere - gelohnt hat es sich allemal - kühle Temperaturen und leicher Wind mögen unsere Amphibien definitv nicht. Schade erlebte mein Götti-Junge nicht eine dieser legendären Nächte - aber immerhin pflückten wir auf dem Weg nach Hause noch ein kleines Krötchen - welches mich genüsslich vollpinkelte, bevor wir es im Wald aussetzten - danke auch. Zwei spontane Helfer, Vater und Tochter, belebten den sonst eher ruhigen Abend. Gegen 21 Uhr beendeten wir unseren Einsatz.
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Ein seltsamer Abend neigt sich seinem Ende zu. 5 tapfere Helferchen waren rechtzeitig bereit - feucht war es noch, die Temperatur ok - und trotzdem kaum Aktivität. Zum Teich wollte kein einziges Tier - vom Teich zurück lediglich 11. Gefunden auf EHB-Parkplatz und Wiese. Eigentlich erwarteten wir sie eher bei der Mauer - nach den heftigen Niederschlägen und dem plötzlichen Kälteeinbruch gestern - die Vermutung war erneut falsch. Hmm, läuft nicht wie es sollte - oder wie wir's gerne hätten. Nun denn, steter Tropfen höhlt den Stein - versuchen wir's also mit Geduld. Bis Ende April haben wir ja sowieso nix zu tun ;-).
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Oft werde ich gefragt, wie lange wir jeweils im Einsatz sind. Habe dazu die Statistiken der letzten Jahre konsultiert und kann die Frage wie folgt beantworten:
2013: 11. März bis 27. April, 48 Tage
2014: 7. März bis 30. April, 55 Tage
2015: 2. März bis 1. Mai, 56 Tage
2016: 21. Februar bis 30. April, 70 Tage
2017: 2. März bis ...
Bin gespannt, ob es dieses Jahr auch so lange dauern wird - wenn ja erwarten uns noch viele spannende Nächte ;-)!
Heute regnete es ab 19:00 Uhr. Richtung Teich leider nur drei Krötchen und ein Frosch - zurück in den Wald brachten wir 40 Krötchen und einen Frosch. Der neue Aussetz-Platz scheint kein Knüller zu sein, denn beim Kontrollgang entlang des Zaunes standen plötzlich wieder viele dieser Tiere - Blick Richtung Teich - das wär ein zu grosser Zufall. Die Idee von Rene war toll - wir setzten sie viel tiefer im Wald aus - und da hüpften sie doch in die richtige Richtung. Nicht einfach, das richtige zu tun. In der Zwischenzeit versuchten Michelle und Anita, einen ziemlich wilden Frosch am Teich auszusetzen - der Dösel hüpfte immer wieder zurück in den Eimer - richtiger Witzbold - sicher derselbe, der auch mich vor einem Jahr peinlichst verarscht hat auf dem Parkplatz ;-). Um 22:30 Uhr brachen wir ab. 45 Tiere gesamthaft - schön - kein einziges Opfer, noch viel schöner.
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Dienstag, 21. März 2017, 23:20 Uhr
Bereits um 18:45 Uhr blinkte es wieder an der stark befahrenen Kirchlindachstrasse. 7 lästige Leuchtwestenfiguren beleuchten die Zonen entlang des Strassenrandes - heute soll kein Fröschchen oder Krötchen sein Leben lassen. Das Ziel erreicht - 1 Weibchen zum Teich, 3 zurück in den Wald. OK, ist nicht die Riesenbilanz - aber immerhin. Der eigentlich versprochene Regen hätte bestimmt das eine oder andere Tierchen motivieren können, die jeweilige Reise anzutreten. Nun denn, warten wir weiter.
So richtig bedenklich jedoch ist die Tatsache, das beim Waldeingang auf Höhe EHB rot/weisses Markierband den Weg versperrt - mit dem Hinweis "Holzschlag". Heisst grosse Maschinen und Lastwagen mitten im Gebiet der von uns ausgesetzten Tiere. Die nächsten Zeilen, ich entschuldige mich im Vorfeld, sind nicht alle objektiv. Aber welche Deppen schlagen während der Amphibienwanderung, mitten in einem Zugsgebiet, Holz?! Klebt ein Markierband zwischen Fröschli-Schutzzäune? Ich kann nicht glauben, wie wir Menschen es immer wieder schaffen, rücksichtslos unzählige Waldtiere zu opfern. Und das, nachdem duzende Helfer seit Wochen versuchen, die sonst schon reduzierte Buchsi/Zollikofen-Fröschli/Chrötli-Population zu retten. Klar sind es nur Fröschli und Chrötli - aber genau die sind vom Aussterben bedroht! Ich kenne die Gründe des Baum-Massakers nicht - das zur Objektivität - aber der Zeitpunkt könnte nicht dümmer sein! Wer auch immer das zu verantworten hat - vielen Dank für die Wertschätzung unserer Arbeit und Bemühungen!!
Wie dem auch sei, wir haben uns heute Abend überlegt, wo wir die verbleibenden Tiere, die noch im Tümpel sind, aussetzen. Den bisherigen Standort können wir ja jetzt vergessen. Wir entschieden uns, die Tiere gegenüber der Mauer im Wald auszusetzen, dort wo eigentlich seit über einem Jahr unser neuer Teich stehen sollte. Nein, schluss mit Sarkasmus - weiss schon selber nicht mehr, ob ich's ernst meine oder nicht ;-). Die Aussage war jedoch korrekt - Alle Tiere, ob Molch, Kröte oder Frosch, setzen wir neu nur noch vis-à-vis der ominösen Mauer aus, 10-20 Meter hinter dem letzten Viertel des Schutzzaunes im Wald (Richtung Osten, bei der Blindenschule). Dieses Gebiet sollte eigentlich etwas sicherer sein - zu holzen gibts dort nix mehr. Ich wünsche unseren grünen / braunen und grauen Amphibien von Herzen, dass sie dieses Jahr unbeschadet und trotzdem möglichst zahlreich überleben. Selbstverständlich stehen wir weiterhin jeden Abend in den Startlöchern und hoffen, möglichst viele dieser tollen und faszinierenden Tiere zu retten.
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Am Sonntag liess der Wind nach, die Temperatur war euch deutlich angenehmer - mindestens für uns. Der Abend verlief ruhig, bis auf die glorreiche Minute von Jacqueline. Ein kleines Etwas auf der Strasse lies sie innehalten - und prompt lag da das kleinste je von uns gesehene Krötchen (siehe Impressionen). Ziemlich süsser kleiner Lümmel - als sie den Jüngling mit Laub zudecken wollte, war das kein Laub, sondern ein weiteres Krötchen - unglaublich. Lange überlegten wir, ob wir den kleinen Kerl zum Teich oder zurück in den Wald bringen - zum Teich schien uns unangebracht, er war zu jung für das, na ja, rege Treiben am Tümpel. Wir agierten als FSK der Amphibien. Zusammen mit 7 rückreisenden Weibchen setzten wir ihn im Wald aus - sollen die Mädels die Aufklärungsarbeit übernehmen ;-). 12 Tiere überführten wir übrigens noch zu Teich.
Heute Montag herrschen ähnliche Bedingungen wie gestern - schauen wir, was die Nacht für uns bereithält.
Sandro, Jacqueline und ich starteten - schon bald stellte sich heraus, da kommen noch einige. Das erste (und zum Glück letzte) Opfer - Verdammt - wir sind zu wenige. Der What's Up - Alarm klappte hervorragend - danke den spontan-Rettern Michelle, Tim, Anita, Elisabeth, HeidiHo und Lenny - dank ihnen überlebten weitere 28 Tiere die Strasse! In den nächsten Tagen könnte es regnen - wäre toll.
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Der erhoffte Regen fiel, bereits um 18:15 Uhr standen die ersten Helfer am Start. Auch die Signalisation leuchtete rechtzeitig - wir (sensationelle 16 freiwillige Retter) hofften auf den grossen Fröschli-Run. Die Dunkelheit setzte ein, schön, nicht aber die erwartete Massen-Amphibienwanderung. Na grossartig, danke auch ihr grünen Divas - alle wollen euch helfen - und ihr kneift erneut. Mit viel Geduld gelang es schlussendlich trotzdem, 68 Tiere sicher in die jeweiligen Zieldestinationen zu befördern. Gestern wollten wir es noch nicht wahrhaben - aber heute hat es sich leider mehrfach bestätigt - die Rückreise in den Wald hat begonnen. Die ersten 3 Weibchen haben's gesehen und wollten bereits zurück. Nach etwas über zwei Wochen verständlich - sie haben ihren Job erledigt - trotzdem stimmt es mich nachdenklich - denn mit der ersten Rückwanderung setzten in Vergangenheit auch die Zuwanderungen schlagartig aus. Und das wäre fatal - über 140 Tiere weniger Richtung Teich als 2016. Aber seien wir zuversichtlich - Morgen ist auch noch ein Tag. Und übrigens: Zu später Stunde überprüften Sandro und ich sicherheitshalber den Aegelseeweg und pflückten tatsächlich noch diverse Krötenpaare, die mitten auf der Strasse rumlungerten. Zuvor tat das auch Sylvia sehr erfolgreich ;-).
Was die nächsten Tage bringen weiss ich nicht - Prognosen zu erstellen ist müssig - heute lag ich weit daneben - sorry an dieser Stelle. Aufgeben ist jedoch keine Option - wer weiss, vielleicht Morgen...
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10 Personen, ein Ziel. Wie gestern die erste amphibische Wander-Welle um 18:45 Uhr, die zweite gegen 20:00 Uhr. Danach scheinbar ruhig. Dachte ich auch. Nach dem Besuch bei Freunden, so gegen 22:40 Uhr, entdeckte ich am Aegelseeweg ein totes Tier auf der Strasse. Scheisse. Stellte das Fahrrad ab und siehe da, 4 weitere Krötenpaare irren umher. Na toll, einsammeln und bei Marianne im Teich aussetzen. Gedacht - Getan. Ab nach Hause - denkste - nochmals diverse Tiere auf der Reise - auch die deponiert (siehe Pics unter Impressionen), Somit erreichten, dank Michells Adleraugen am Abend und dem ersten Einsatz von Hanni 52 weitere Tiere ihre Zieldestination. Merci viu mau! Einzig die beiden Strassenopfer trüben den sonst erfolgreichen Abend.
Die Wolken sind angekommen - sofern der angekündigte Regen morgen wirklich fällt steht ein extrem wichtiger Einsatz bevor. Die Spannung steigt.
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Begann eigentlich ganz harmlos - war zwar wieder warm, war aber immer noch trocken. Gemütlich stellte ich gegen 18:45 Uhr die Warnsignalisation, als auch schon das erste Krötchen-Doppelpack auf der Strasse stand - oh nein - erwischte es knapp vor dem heranbrausenden Postauto. Glück gehabt. Etwas weiter westlich schon wieder ein Todesmutiger auf der Strasse - was stimmt nicht mit euch? Erstens seid ihr zu früh, zweitens bin ich alleine - geht doch nicht. Bin nicht mehr 20ig und kann beliebig die Strasse rauf und runterrennen ;-). Zum Glück stossen Tim, Anita und Jacqueline dazu! An den unmöglichsten Stellen kriechen sie hervor - natürlich dort, wo keine Zäune stehen. Mein Hilfe-WhatUp wird erhört - Sandro, Elisabeth und Kris stossen zu uns - die Situation wird kontrollierbar. Dank der spontanen Verstärkung verlor kein einziges Tier sein Leben - Merci!
Fazit: Start um 19:00 Uhr ist zu spät - die gefährdeten Amphibien sind zu diesem Zeitpunkt bereits sehr aktiv. Am Wochenende dürfte die Situation noch kritischer werden - denn bei feuchten Bedingungen sind sie nicht nur aktiver, sondern auch viel schneller unterwegs. Stolzes Tagesergebnis: 41 Krötchen!
Das entscheidende Wochenende steht bevor, bin extrem gespannt, was uns erwartet.
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Bericht der letzten zwei Nächte - in kurzer Version:
Am Dienstag 2 Krötenjungs (merci Jacqueline, Elisabeth und Anita) und heute 16 Jungs und 3 Mädels sicher zum Tümpel transportiert. Leider verloren Heidi und ich auch drei Tiere auf der Strasse - zum Glück stiess später noch Jacqueline zu uns - so konnten wir weitere Opfer verhindern.
Ja, beim einen Jungen schaute ich zu - ein Roller fuhr sicher 30 cm am Tier vorbei - aber das hat bereits gereicht, die Lunge des Tieres zu zerstören. Extrem, wie empfindlich diese Lebewesen auf Druckveränderung reagieren. Schade. Aber ich freue mich über die geretteten und möchte darauf hinweisen, dass nächsten Samstag Regen prognostiziert ist - ihr wisst was das heisst ;-). Wer also Zeit und Lust hat ist herzlich willkommen, uns zu helfen, so viele Tiere wie möglich zu retten.
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Sonntag und Montag, 12. / 13. März 2017
Freitag, 10. März 2017 / 22:10 Uhr
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